Wasser erfüllt fünf wichtige Funktionen im Körper. Da Schweine nur über eingeschränkte Schweissdrüsen verfügen, wird die Regulation der Körpertemperatur über das Ausatmen von Wasserdampf erreicht. Durch den Wasserdruck in den Zellen (osmotischer Druck) wird die Körperform aufrechterhalten. Beim Nährstofftransport in die Zellen und Wegführen der Stoffwechselprodukte aus den Zellen ist Wasser mitbeteiligt. Bei vielen Stoffwechselreaktionen wird Wasser benötigt. Wasser ist Bestandteil der Körperflüssigkeiten wie der Gehirnflüssigkeit und der Gelenkschmiere.
Aus drei Quellen
Wasser können die Schweine aus drei verschiedenen Quellen beziehen. Den grössten Teil nehmen die Tiere über das Trinken auf. Je nach Trockensubstanzgehalt des Futters wird mehr oder weniger bei der Nahrungsaufnahme resorbiert. Aus dem Stoffwechsel der Nährstoffe wie Fett, Eiweiss oder Kohlenhydrate entsteht metabolisches Wasser.
Ausgeschieden wird das Wasser über vier Organsysteme. So beim Ausatmen in Abhängigkeit der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit. Dabei steigt der Wasserverlust bei steigenden Temperauren und sinkt bei steigender Luftfeuchtigkeit. Bestimmt durch den Rohfasergehalt wird 60 bis 80 Prozent des Wasseranteils im Kot über den Darm ausgeschieden. Der grösste Teil wird über die Harnwege ausgeschieden. Die Ausscheidungsmenge ist bei uneingeschränkter Wasseraufnahme stark vom Mineralstoffgehalt des Futters abhängig. Eine geringe Rolle spielt die Aussonderung von Wasser über die Haut.
3 bis 4 Liter Wasser
Abhängig von Alter, Gewicht, Leistungsniveau, Trächtigkeit, Laktation, Umgebungstemperatur und der Futterzusammensetzung liegt der Wasserbedarf zwischen 80 bis 120ml/kg Körpergewicht. 3 bis 4 Liter Wasser pro Kilo Futter kann als grobe Faustregel angewendet werden. Über die technischen Wassereinrichtungen gibt es ausreichend Fachliteratur. Jedes System hat seine Vor- und Nachteile. Meist sind es Kompromisslösungen, wie etwa die richtige Höhe und Position der Tränkenippel.
Nippelleitung öffnen
Der Wasserqualität ist höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Bei öffentlichen Wasserversorgungen sind regelmässige Kontrollen Garant für ausgezeichnetes Trinkwasser. Bei privaten Netzen sind Kontrollen ebenfalls angezeigt. Bei einer Kontrolle handelt es sich immer um eine Momentaufnahme und nicht um die Qualität des Wassers an 365 Tagen im Jahr. Öffnen Sie gelegentlich die Wasserleitung zu den Tränkenippeln. Mit einer visuellen Kontrolle und mit einem grossen Nagel kann festgestellt werden, ob sich ein Biofilm gebildet hat. In diesem Fall war das Wasser mit einem Säuregemisch angesäuert. Mit der Zudosierung von Ameisensäure kann der Biofilm und somit die Verunreinigung aufgelöst werden.