Von Natur aus setzt das Mastschwein bei beginnender Mast vor allem Muskeln an. Mit zunehmendem Lebendgewicht geht die Tendenz in Richtung Fettansatz. Für die Landwirte besteht die tägliche Herausforderung darin, mit diesen Gegebenheiten ein dem Wünschen von Metzger und Konsumenten entsprechendes Schweinefleisch zu produzieren. Die Fütterung spielt mitunter eine entscheidende Rolle.
Rationiert füttern
Zwei- oder gar dreiphasige Fütterung wird während der Mastperiode den wechselnden Ansprüchen des Mastschweins gerecht.Wird in der Vormast für den Muskelansatz eher eiweissbetont gefüttert, kommen in der Endmast Futter zum Einsatz, welche imVergleich zur Energie (MJ VES) weniger Protein enthalten.
In der Endmastphase (55 bis 105kg Lebendgewicht) kann es lohnenswert sein, sogar ein Hochenergiefutter mit 14,4 MJ VES einzusetzen. Aber nicht nur die Futterwahl ist entscheidend, sondern auch die Fütterungsintensität spielt in Bezug auf Schlachtqualität und Wirtschaftlichkeit eine grosse Rolle. Aus der Praxis weiss man, dass das Optimum an Anteilen von Fett, Muskeln und Knochen an Lebendmasse herausgeholt wird, wenn die Mastschweine in der Vormast ad libitum (zur freien Verfügung) und in der Endmast rationiert gefüttert werden. Dies macht aber wegen einem hohen technischen Installationsaufwand nur in seltensten Fällen Sinn. Ähnlich gute Resultate werden erzielt, wenn in beiden Phasen rationiert gefüttert wird. Mit der richtigen Fütterungsstrategie kann erreicht werden, dass in der jeweiligen Phase der Mast mit einer optimalen Futterverwertung der gewünschte Tageszuwachs bzw. Fett- oder Muskelansatz erzielt wird.
MFA begrenzt steuerbar
Der Magerfleischanteil (MFA) ist beim Schwein zu rund 44 Prozent genetisch bedingt (Quelle: Suisag). Im Vergleich: Die Futterverwertung hat eine Erblichkeit von 42 Prozent, der Masttageszuwachs von 30 Prozent. Hinzu kommt, dass der MFA je nach Jahreszeit stark schwankt. In den Sommermonaten sinkt dieser, da die Schweine temperaturbedingt weniger Energie für den Erhaltungsbedarf benötigen und dadurch mehr Energie für die Fettproduktion zur Verfügung haben. Ein zu hoher MFA kann fütterungstechnisch beeinflusst werden, indem in der Endmast intensiver gefüttert wird oder indem bereits bei einem Lebendgewicht von ca. 50kg vom Vormastfutter auf das energiereiche Endmastfutter umgestellt wird. Damit produziert das Mastschwein in der Endmastphase zusätzliches Fett. Bei zu tiefen MFA-Werten muss die Genetik überprüft werden und ob die Proteinversorgung während der Vormast noch gesteigert werden kann. Verschiedene Rassen neigen zu mehr (Pietrain) bzw. weniger Magerfleischanteil (Duroc).
Zum Erreichen der optimalen Schlacht- und Mastleistung muss der Landwirt folgende Parameter im Auge behalten: Einheitliche Genetik, Tiergesundheit, Fütterungsstrategie und Fütterungstechnik, Haltung und der Einfluss der Jahreszeit. Zur Kontrolle der Leistungen müssen die Schlachtpapiere laufend überprüft werden, und regelmässig müssen Mastauswertungen erstellt werden.
Wägen und besprechen
Mit dem Wägen der bald schlachtreifen Mastschweine können nicht nur Über- und Untergewichtsabzüge vermieden, sondern auch Parameter wie die Ausbeute können überprüft werden. Besprechen Sie Ihre Zahlen regelmässig mit Ihrem Fütterungsberater sowie mit dem Vermarkter und dem Tierarzt. Auch Ihre Partner haben Interesse an guten Mastund Schlachtleistungen.