Der Landwirtschaftsbetrieb von Familie Miesch liegt in der Nordwestschweiz am Juranordfuss. Peter Miesch bewirtschaftet den Betrieb mit seiner Frau Charlotte und Sohn Philipp. Philipp ist zu je 50 % auf dem Betrieb und bei melior im Technischen Dienst angestellt. Die Munimast bildet mit 150 Plätzen den Hauptbetriebszweig. Daneben betreibt die Familie Miesch ein Lohnunternehmen mit den Schwerpunkten Dreschen, Saat von Mais, Getreide und Gras, sowie Pflanzenschutz in allen gängigen Kulturen. Um diese Arbeiten in den teils kurzen Zeitfenstern zu erledigen, können Peter und Charlotte auf Hilfe innerhalb der Familie zählen.
Der Betrieb Miesch liegt in einem Grünland geprägten Gebiet und nicht, wie viele andere Munimastbetriebe, in einem Ackerbaugebiet. Die meisten Böden sind schwer und haben einen hohen Tonanteil. Einige Parzellen sind auch steinig mit felsigem Untergrund. Die Sommermonate sind vielfach geprägt von hohen Temperaturen und Trockenheit. Die Winter sind eher mild. Die schweren Böden erwärmen sich im Frühjahr trotzdem nur langsam und die Maisaussaat vor Anfang Mai ist nicht in jedem Jahr erfolgsversprechend. Vor dem Silomais wird in der Regel ein Schnitt Gras siliert. Auf einem beträchtlichen Teil der Ackerfläche wächst Gras. Das daraus gewonnene Futter wird ausschliesslich durch betriebseigene Tiere veredelt. Aus diesem Grund besteht die Ration der Muni zu 50% aus Grassilage.
Sorgfältige Sortenwahl
Bei der Sortenwahl des Silomais wird grossen Wert auf einen hohen Energie- und Stärkegehalt gelegt, da der Maisanteil der Ration im Vergleich zu traditionellen Mastmunirationen eher tief ist. Um den angestrebten Rationsanteil Mais zu halten, werden pro Jahr rund 2 ha Mais von einem Berufskollegen gekauft. Das Interesse am Ackerbau, insbesondere dem Getreide- und Maisanbau, ist auf dem Betrieb seit jeher gross. Jedes Jahr werden diverse Sortenlisten studiert und mit den Versuchsauswertungen verglichen, bevor der Entscheid für eine Sorte fällt. Neben den verschiedenen Sorten im Streifenversuch, werden auf den anderen Parzellen Sorten angebaut, die nicht im Streifenversuch sind. Diese werden ausschliesslich Subjektiv beurteilt und mit den Analyseresultaten anderer Sortenversuche verglichen. In der Regel werden auf einer Parzelle zwei verschiedene Sorten angesät. Eine, die sich in den Vorjahren bewährt hat und dazu eine neue Sorte.
Gute Gründe für Mais
Was spricht für den Anbau von Silomais auf dem Betrieb? Sowohl Anbau als auch die Nutzung gestaltet sich im Vergleich zu Kunstwiese als weniger zeitaufwendig. Zudem ist Mais ein idealer Hofdüngerverwerter. Vor der Bodenbearbeitung wird Mist und Gülle als Grunddüngung ausgebracht. Anschliessend werden die Felder gepflügt und das Saatbeet wird in zwei Durchgängen mit der Kreiselegge vorbereitet. Gleichzeitig zur Saat kommt ein Mikrogranulatdünger als Startdüngung zum Einsatz, welcher direkt zum Saatkorn gegeben wird. Die Abschlussdüngung erfolgt in der Regel vor Reihenschluss mit Harnstoff oder direkt bei der Saat mit Entec. Entec hat hohe Anteile an stabilisiertem Ammoniumstickstoff und sofort verfügbarem Nitratstickstoff sowie wasserlöslichem Schwefel. Durch den enthaltenen Nitrifikationshemmstoff wird die Umwandlung von Ammonium zu Nitrat verzögert. Die Herbizidbehandlung wird gemacht, sobald die Reihen sichtbar sind, damit der Mais so wenig Herbizid wie möglich aufnimmt und im Wachstum nicht gestört wird.
Die Ernte erfolgt bei einem TS-Gehalt zwischen 33–37 %. Die Maiskörnersind im Idealfall vollständig verrieben, damit die darin enthaltene Stärke effizienter vom Muni verdaut werden kann. Damit das Erntegut verdichtet und vor Luftkontakt geschützt ist, wird der im Hochsilo eingefüllte Mais mit einer Wasserpresse abgedeckt.
27 ha LN (8.5 ha Getreide, 5.7 ha Kunstwiese, 5.5 ha Silomais, 4.3 ha Wiesen und Weiden, 2.3 ha Raps, 0.7 ha Obstanlage)
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