Die Gesundheit der Sau, deren Milchleistung, und eine genügend hohe und rasche Kolostrumaufnahme nach der Geburt legt die Basis für die gesunde Entwicklung von Saugferkeln. Ein weiterer Schlüsselfaktor, welcher über den Erfolg beim Absetzen und über den weiteren Verlauf entscheidet, stellt die Anfütterung der Saugferkel dar. Der Grundstein für ein gesundes und leistungsfähiges Mastschwein wird somit bereits im Ferkelalter gelegt. Ein Versäumnis während dieser Phase kann bis zum Ende der Mast nicht mehr aufgeholt werden.
Verdauungsenzyme trainieren
Damit das Ferkel aufs Absetzen vorbereitet wird, müssen Ferkel möglichst früh an Festfutter gewohnt werden. Zu Beginn ist der Verdauungstrakt der Ferkel auf Milchzucker ausgerichtet. Durch die Zufütterung können Enzyme für die Stärke-, Fett- und Proteinverdauung im Verdauungstrakt aufgebaut werden. Die Zufütterung der Ferkel entlastet ausserdem die Muttersau. Die Anfütterung der Ferkel ist zentral, entscheidet über den Erfolg beim Absetzen und die Zunahmen im Jager- und Maststall.
Attraktiver Prestarter einsetzen
Ein Prestarter kann bereits ab dem dritten Tag angeboten werden. Damit das Futter sehr früh aufgenommen wird, muss es äusserst schmackhaft sein, dies kann mit Aromastoffen erreicht werden. Um die Darmflora zu stärken, haben sich Probiotika im Prestarter bewährt. Ein Prestarter zeichnet sich im Vergleich zu einem Starterfutter, durch einen höheren Milchanteil aus. Sind die Ferkel unter der Sau gut angefüttert, empfiehlt es sich, das Futter über das Absetzen mit dem Ferkelfutter zu verschneiden. Durch das Vermischen ist die Geschmacksnote bekannt und die Ferkel fressen beim Absetzen besser.
Restriktiv beim Absetzen
Um das Verdauungssystem nicht zu überfordern, lohnt es sich, die Absetzferkel die ersten Tage restriktiv zu füttern. Dies verhindert ein Überfressen der Tiere und eine Überforderung des Verdauungstrakts. Dadurch, dass nicht zu viel Futter in den Verdauungstrakt gelangt, wird gewährleistet, dass der Mageninhalt genügend durchsäuert ist, der pH-Wert abgesenkt wird und krankmachende Keime sich nicht vermehren können.
Elektrolyte unterstützen
Um den Wasser- und Elektrolythaushalt zu regulieren, sowie schnellverfügbare Energie zu liefern, hat sich die Gabe von Elektrolyten bewährt. Diese schmackhaften Flüssigprodukte werden von den Ferkeln sehr gerne aufgenommen. In der Praxis hat sich die zweimalige Gabe pro Tag übers Absetzen oder nach Bedarf unter der Sau bewährt. Wichtig beim Einsatz von Elektrolyten ist die separate Verabreichung, ohne jegliches Vermischen mit Futter. Ansonsten verändert sich die Stoffmengenkonzentration und kann im Körper nicht mehr die gewünschte Wirkung erbringen. Besonders bei schwachen, kranken oder zurückgebliebenen Ferkeln bewirken Elektrolyte erhebliche Vorteile und tragen aktiv zur Erholung bei.