Ob an der Krippe oder auf der Weide, der Mineralisierung des Jungviehs wird vielfach zu wenig Beachtung geschenkt. Für produktive und langlebige Kühe ist eine gute Versorgung an Mengen- und Spurenelementen während dem Wachstum aber eine wesentliche Voraussetzung. Eine Unterversorgung in der Aufzucht bringt zahlreiche negative Folgen mit sich und kann später kaum mehr kompensiert werden (siehe Tabelle).
Element | Funktionen | Mangel beim Jungvieh und bei den zukünftigen Kühen |
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Kalzium |
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Phosphor |
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Magnesium |
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Eisen |
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Selen (mit Vitamin E kombiniert) |
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Vitamin A – Beta-Carotin |
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Auch eine Überversorgung hat Konsequenzen auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Tieren. Ein bekanntes Beispiel ist der Kaliumüberschuss. Er reduziert die Absorption von Magnesium und begünstigt Ödeme sowie Milchfieber. Kaliumreich sind Rationen mit viel Grünfutter, Grassilage oder Dürrfutter.
Verschiedene Methoden um Mineralien zu verabreichen
Um den Bedarf an Mineralien zu decken, sind Leckschalen eine praktische und zuverlässige Methode. Weil 60 % der Tiere die Leckschalen vor allem in der Nacht aufsuchen, sollten sie 24 Stunden Zugang dazu haben. Idealerweise werden Leckeimer in einem Halter etwas erhöht angeboten. Untersuchungen zeigen nämlich, dass so der Konsum gegenüber Leckschalen am Boden höher ist. Nebst der Versorgung mit Mengenelementen, Spurenelementen und Vitaminen stimulieren die Leckschalen den Appetit, fördern die Speichelbildung und verbessern so den Faserabbau im Pansen. An der Krippe kann anstelle der Leckeimer auch ein Mineralfutter in Würfel- oder Griessform eingesetzt werden.
Unabhänig von der Methode der Mineralstoffverabreichung muss stets Zugang zu sauberem Wasser und zu genügend Viehsalz gewährleistet sein. Zu wenig Viehsalz (Natrium) verhindert biochemische Reaktionen im Körper und reduziert das Wachstum sowie die Leistung. Abschliessend ist festzuhalten, dass die Mineralstoffzufuhr während der Aufzucht für die zukünftige Milchkuh entscheidend ist.