Der Ganzpflanzen TS-Gehalt muss zwischen 33-37% bei Normalschnittverfahren liegen. Der durchschnittlich optimale TS-Gehalt ist aber noch keine Garantie für eine gelungene Silage. Ist das Korn viel zu trocken (> 65% TS) und die Restpflanze trotzdem noch zu nass (< 18% TS), kann trotzdem Sickersaft aus den Silos austreten. Ebenfalls ist die Restpflanzenverdaulichkeit in diesem Fall beeinträchtigt, was zu einer nicht wiederkäuergerechten Ration führt, welche zusätzliche Probleme mit sich bringt. Lassen Sie sich von Ihrem Saatgutlieferant über die Eigenschaften betr. Abreife Ihrer Sorten aufklären. Für die praktische Bestimmung auf dem Feld dient die melior Tabelle «Festlegen und Ermitteln des Erntezeitpunktes für Silomais», welche im melior Beratungsdienst angefordert werden kann.
Abhilfe dank Hochschnitt
Durch den höheren Schnitt >35cm bleiben die unteren nassen und unverdaulichen Stängelteile auf dem Feld. Der TS Gehalt der Silage verändert sich pro 10 cm Schnitthöhe um 1% und die Restpflanzenverdaulichkeit wird verbessert. Viele Betriebe scheuen diese Erntetechnik wegen zu langen auf dem Feld zurück gelassenen Stoppeln. Eine technische Neuheit von Kemper (Stalkbuster), welche zur Unterdrückung des Maiszünslers entwickelt wurde, könnte hier Abhilfe schaffen. Das Stängelmulchen geschieht direkt beim Mähen und was zurückbleibt, ist ein sauberes Feld.
Top Silagequalität
Die Neuzüchtungen der Maissorten bringen jedes Jahr Spitzenresultate in Sachen Mehrertrag und Gehaltszunahme. Der Zuchtschwerpunkt dabei liegt v.a. beim Kolben, welcher als Hauptenergielieferant die grössten Fortschritte gemacht hat. Im Körnermaissegment unbestritten, als Silomais oft aber nicht mehr wiederkäuergerecht einsetzbar in sehr maisbetonten Rationen. Als Verfasser des Maisberichtes ist es uns ein Anliegen, auf diese Problematik aufmerksam zu machen und wir führen deshalb seit mehreren Jahren eine Energieauflistung, welche nicht nur den Kolben als Energielieferant berücksichtigt. Nehmen Sie sich Zeit, die Sorten eingehend und auch in Bezug auf die Restpflanzenverdaulichkeit zu prüfen.