Die Einflussfaktoren für die Klauenhornbildung und die Gesunderhaltung sind sehr vielfältig. Bereits die Aufzucht von Jungsauen hat einen entscheidenden Einfluss auf das Fundament und legt somit den Grundstein. Weitere Einflussfaktoren sind stallbauliche Faktoren, Klauenpflege, Fütterung und Mineralisierung und der Gesundheitszustand der Sau. Sind die Tiere krank, wirkt sich dies negativ auf die Klauenhornqualität aus. Entzündungsfördernde Stoffe (Cytokine) hemmen die Keratinbildung und verursachen eine schlechtere Hornqualität der Klauen.
Nachkommen beeinflusst
In einer wissenschaftlichen Studie zeigte sich zudem, dass sich ungeborene Ferkel von Sauen mit Lahmheit und Klauenproblemen während der Trächtigkeit nicht nur in ihrem Verhalten, sondern auch im Auftreten von Hautläsionen und in der Gewichtszunahme unterschieden. Somit wird schon früh der Lebensverlauf der Nachkommen in der Gebärmutter beeinflusst.
Der Boden darf nicht zu rutschig sein, da sich Tiere Verletzungen zuziehen können. Eine Möglichkeit bei zu glatten Stallböden ist die Aufrauung des Stallbodens. Kaputte Betonroste mit ausgebrochenen Spalten bergen Verletzungsgefahr und müssen ausgewechselt werden.
Es sollte keine Absätze haben, vor allem geringe Niveauunterschiede können die Ballen verletzen, keine scharfen Kanten und hervorstehenden Schrauben im Stall. Bei Sackgassen oder engen Durchgängen sollten Anpassungen vorgenommen werden, denn Rangeleien und abrupte Drehungen sind für die Klauen ungünstig.
Wenn nötig Klauenpflege
Schweineklauen werden aufgrund der Haltung auf befestigtem Boden abgerieben. Eine Korrektur der Klauen kann jedoch trotzdem notwendig sein. Bei zu langen Afterklauen besteht beispielsweise die Gefahr, dass die Sau diese irgendwo abreisst. Bei zu langen Zehen, wird die Sau im Gang behindert, was negative Auswirkungen auf den gesamten Organismus zur Folge hat. Es lohnt sich, Klauenkontrolle und Klauenpflege regelmässig zu einem bestimmten Zeitpunkt im Produktionszyklus durchzuführen. Dazu eignen sich spezielle Klauenpflegestände für Schweine, worin die Tiere ideal fixiert und mittels Hochheben gut behandelt werden können.
Mineralisierung prüfen
Für starke Schweineklauen ist eine optimale Mineralisierung mit den richtigen Inhaltsstoffen entscheidend. Spurenelemente können je nach Verbindung in anorganischer oder organischer Form vorkommen. Organisch gebundene Spurenelemente nutzen dieselben Stoffwechselwege wie Aminosäuren und können dadurch besser aufgenommen werden. Es lohnt sich, organische Verbindungen einzusetzen. Zu beachten ist, dass bei Fütterungsanpassungen keine Soforteffekte ersichtlich sind. Das Klauenhorn wächst etwa einen Zentimeter pro Monat. Effekte nach Fütterungsanpassungen sind frühestens nach einem halben Jahr ersichtlich.
Die Klauengesundheit ist elementar für eine leistungsfähige Zuchtsau. Für starke Schweineklauen müssen alle Einflussfaktoren berücksichtigt werden. Es lohnt sich, vorausschauend die obengenannten Punkte kritisch zu hinterfragen und Optimierungen vorzunehmen, nicht erst zu handeln, wenn Probleme auftauchen.