Eine Kategorie von Futtermittelzusatzstoffen bilden die technologischen Zusatzstoffe, die zur Haltbarkeit und Qualität eines Futters beitragen. Dazu gehören Mykotoxinbinder, welche die Aufnahme von Schimmelpilzgiften im Tier verringern und die deren Ausscheidung fördern. Ein weiteres Beispiel sind Säureregulatoren: Sie säuern den Futterbrei an und verbessern die Verdauung. Zu den sensorischen Zusatzstoffen gehören Farb- und Aromastoffe. Aromastoffe werden vor allem im Säugend- und Absetzfutter eingesetzt, um den Appetit anzuregen und die Futteraufnahme zu fördern, Grundvoraussetzung für hohe Milchproduktion und geringen Gewichtsverlust bei den Sauen und für einen grossen Zuwachs bei den Ferkeln.
Weniger Rohprotein
Zu den ernährungsphysiologischen Zusatzstoffen gehören Vitamine, Spurenelemente und Aminosäuren als Bausteine der Körpersubstanz. Für das Schwein sind Lysin, Methionin, Cystin, Threonin und Tryptophan besonders wichtig, da es essenzielle, also lebensnotwendige Aminosäuren sind. Essenzielle Aminsoäuren müssen zwingend mit der Nahrung aufgenommen werden, weil der Organismus sie nicht selber herstellen kann.
Damit die Stickstoffausscheidungen minimiert werden können, muss das Futter optimal an den Aminosäurebedarf der Schweine angepasst sein, sodass der Rohproteingehalt abgesenkt werden kann. In der Schweinehaltung gewinnt dies aktuell an Bedeutung: Während der Bund das Einhalten der betriebsspezifischen Grenzwerte für Rohprotein aktuell noch mit Ressourceneffizienzbeiträgen fördert, wird dies ab 2027 in den ÖLN integriert und somit obligatorisch. In einzelnen Kantonen werden diese neuen Anforderungen bereits früher obligatorisch.
Phytase gut für Umwelt
Zootechnische Zusatzstoffe werden dem Futter wegen ihres positiven Einflusses auf Umwelt und Tierleistung beigemischt. Einer davon ist das industriell hergestellte Enzym Phytase, welches die Phosphorverdaulichkeit beim Schwein stark verbessert. Dank der besseren Verdaulichkeit muss dem Futter insgesamt weniger Phosphor zugeführt werden, die Ressourceneffizienz steigt, was gut ist für die Umwelt.
Ein weiterer Vorteil beim Einsatz von Phytase ist die verbesserte Verfügbarkeit von Zink im Darm. Nebst Enzymen gehören pflanzliche Stoffe, Hefen und Säuren zu den zootechnischen Zusatzstoffen. Benzoesäure senkt den pH-Wert im Magen-Darm-Trakt, was unerwünschten Mikroben wie Kolibakterien im Darm entgegenwirkt. Ausserdem reduziert Benzoesäure die Umwandlung von Harnstoff in Ammoniak im Urin; die Stickstoffemissionen werden vermindert, was gut ist für die Umwelt. Hefekonzentrate in Form von Lebendhefen oder von toten Hefen stabilisieren wiederum die Darmflora und fördern die Verdauung.