Peter Philipp bewirtschaftet mit seiner Frau Madlaina, einem Lernenden, drei Vollzeit und zwei saisonal angestellten Mitarbeitenden einen tierintensiven Ackerbaubetrieb im Bündner Rheintal mit 260 Munimastplätzen, 180 Schweinemastplätzen und 20 Pensionspferden, sowie einem dazu gehörenden Maiensäss.
Von den insgesamt 32 ha landwirtschaftliche Nutzfläche besteht die Hälfte aus Naturwiesen und die andere Hälfte aus offener Ackerfläche mit den Hauptkulturen Mais (6 ha), Getreide, Raps, Kunstwiesen, Karotten, Zwiebeln sowie Zwischenfutter. Der Mais wird im konventionellen Pflugverfahren angebaut.
Daneben betreibt die Familie Philipp ein Lohnunternehmen mit Schwergewicht Maishäckseln. Die übrigen Arbeiten sind Grashäckseln, Quader- und Rundballenpressen, Dreschen, Pflanzenschutz, Güllen mit Schleppschuh, sowie Mais- und Getreidesaat. Das Tätigkeitsgebiet des Lohnunternehmens geht über das Rheintal hinaus und umfasst die Gebiete Domleschg bis Thusis, das Bündner Oberland bis Ilanz, sowie das vordere Prättigau.
Den Mais zählt Peter Philipp schlechthin zu einer der wichtigsten Futterpflanzen in der Region. Er schätzt den einfachen Anbau, die sehr hohe Energiekonzentration im Silo- und Körnermais und dass die Kultur generell sehr gülleverträglich sei.
Als grösste Herausforderungen des Maisanbaus sieht er den Maiswurzelbohrer, welcher in der Region zu starken Einschränkungen führt. Ebenfalls sind es die kiesigen Böden in Kombination mit den tiefen Niederschlägen, welche in normalen Jahren eine künstliche Bewässerung erfordert. Auf dem Betrieb Philipp wurde die Bewässerungsanlage im Hitzesommer 2003 zusammen mit zwei Partnern eingerichtet und steht seither als unentbehrliches Hilfsmittel in Trockenperioden zur Verfügung.
Die Hauptmotivation, sich am Projekt MaisNet zu beteiligen liegt für Peter Philipp an der korrekten Eruierung und Überarbeitung der Düngungsnormen für den Mais. Diese verschärfte sich für seinen Betrieb mit der Einführung der neuen Bedarf- und Anfallswerte in der Suisse-Bilanz 2021. Die aktuelle Düngungsnorm von 110 kg N / ha liegt ungefähr bei 50% des Nährstoffentzuges basierend auf dem Referenzertrag von 185 dt TS / ha. Keine andere Ackerkultur weist so grosse Differenzen auf. Da auf seinem Betrieb nur Gülle zur Saat als Dünger für den Mais verwendet wird, ist eine korrekte Gabe doppelt wichtig. Ebenfalls schätzt Peter Philipp den Erfahrungsaustausch unter den interessierten Maisakteuren, sowie die Online-Plattform MaisNet, welche ihm zukünftig wichtige Vergleichs- und Erfahrungsdaten liefern wird. Seine langjährige Mitarbeit beim melior-Maisversuch gab und gibt ihm als innovativen Landwirt und Lohnunternehmer die Weitsicht und das nötige Wissen, im Markt immer einen Schritt weiter zu sein.