Eine korrekte Körperkondition und eine gute Klauengesundheit beim Einstallen sind Voraussetzungen für eine leistungsgerechte Fütterung während der Säuge- zeit. Fünf Tage vor dem voraussichtlichen Geburtstermin wird die hochträchtige Muttersau eingestallt. Mit einem Geburtsvorbereitungs oder Geburtsbeifutter wird die Sau auf die Geburt vorbereitet. Der Betriebsleiter nimmt damit Einfluss auf die Verdauung der Sauen; die Kotkonsistenz wird täglich kontrolliert.
Rund um die Geburt müssen Mastitis, Gebärmutterentzündung und Milchman- gel mit vorbeugenden Massnahmen bekämpft werden. Fiebermessen und even- tuelle Behandlung – die vorgängig mit dem Bestandestierarzt abgesprochen werden muss – sind Voraussetzung für eine steigende Futteraufnahme durch die Muttersau.
Langsam steigern
Am Tag nach dem Abferkeln wird mit 2 kg Futter pro Tag gestartet. Säugende Sauen brauchen zwischen sieben und zehn Tage, bis sie den maximalen Futter- verzehr erreichen. Jungsauen müssen vorsichtig angefüttert werden. Bei zu starker Steigerung der Futtermenge steigt das Risiko für Verstopfung, Über- fressen und abrupten Verzehrsrückgang.
Die tägliche Steigerung während der ersten Säugewoche beträgt 0,5 kg/Tag. Der Energiebedarf einer Muttersau mit 14 säugenden Ferkeln beträgt zwischen 80 und 90 MJ VES pro Tag. Dies entspricht bis zu 6,5 kg Säugendfutter. Die Futter- aufnahme von Sauen während der Säugezeit hat sich in den letzten Jahren durch züchterischen Fortschritt stark erhöht. Davon profitieren vor allem Jungsauen. Bei der täglichen Kontrolle wird der Sauberkeit der Tröge, der Kotbeschaffen- heit, der Entwicklung der Ferkel und der Milchleistung der Sau besondere Beo- bachtung geschenkt. Laktierende Sauen benötigen bis zu 40 l Wasser täglich. Während der Säugezeit dürfen Jungsauen maximal 10 Prozent ihres Körperge- wichtes verlieren.
Säugendfutter mit Gehalt
Bei der Formulierung des Säugendfutters wird ein Energieniveau von 14 MJ VES pro kg angestrebt. Insbesondere bei Jungsauen kann so ein Maximum an Ener- gie verabreicht werden. Ein Säugendfutter wird charakterisiert durch einen ho- hen Anteil an hochwertigen Energie- sowie Proteinträgern. Durch die hohe Ener- giekonzentration muss bei der Faserversorgung ein Kompromiss gesucht wer- den. Futterzusatzstoffe wie organisch gebundene Spurenelemente, Phytogene Zusatzstoffe, L-Carnitin oder spezielle Vitamin-Pakete nehmen positiven Ein- fluss auf den Stoffwechsel dieser Hochleistungstiere (siehe Tabelle).
Jungsauen haben gegenüber Altsauen ein deutlich tieferes Futteraufnahme- und Leistungsvermögen. Deshalb werden sie speziell betreut. Während der heissen Sommermonate sind drei Fütterungen angezeigt. Die Jungsauen nehmen auf die- se Weise bedeutend mehr Futter auf und verdanken dies mit einer höheren Milchleistung sowie der Erhaltung der Körperkondition.
Klauen tragen die Ferkel
Der Klauengesundheit von trächtigen und säugenden Zuchtsauen muss beson- dere Beachtung geschenkt werden. Durch exakte Klauenkontrolle – am besten geht es im Abferkelstall – kann Klauenverletzungen vorgebeugt werden. Durch die Klauenpflege zwei Mal im Jahr erhöhen wir das Leistungsvermögen unserer Zuchtsauen.
Funktion der Nährstoffe | Zink | Mangan | Kupfer |
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Für gesunde Gelenke, Bänder und Knochen | x | ||
Für gute Hornbildung undWundheilung | x | ||
Für belastbares Bindegewebe und eine intakte weisse Linie | x | ||
Für starke, elastische Sohlen, Klauen und Horn | x | x |