Lammfleisch aus regionaler Herkunft erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Trotzdem ist der Anteil an Importware nach wie vor hoch. Und dies ist nicht nur dem Preisunterschied geschuldet, sondern auch der grossen Auswahl konstant guter Edelstücke aus aller Welt. Soll heissen, Importeure müssen nicht alle Teile eines Schlachtkörpers auf dem Markt absetzen, sondern nur jene Stücke, die am stärksten gefragt sind. Saisonale Angebotsschwankungen und die unterschiedlichen Qualitäten stellen weitere Herausforderungen für den Absatz von hiesigem Fleisch gegenüber der Importware dar.
Wenig Eigengeschmack
Um mehr Konsumenten auf den Geschmack von einheimischem Lammfleisch zu bringen, ist die nachhaltige und tiergerechte Produktion ein wichtiges Argument. Aber selbstverständlich darf auch die Fleischqualität nicht ausser Acht gelassen werden. Gefragt ist ein zartes und saftiges Fleisch mit wenig Eigengeschmack, das schön hellrosa in der Farbe ist und eine gute, schneeweisse Fettabdeckung hat. Können Abzüge auf der Schlachtabrechnung reduziert werden, machen sich gute Lämmer auch für die Produzenten bezahlt.
Fleischrassen-Widder
Immer mehr Schafhalter setzen auf Lämmer aus Gebrauchskreuzungen. Diese sind ausgesprochen vital, verfügen über ein hohes Wachstumspotenzial und erreichen eine gute Fleischigkeit bei optimalem Ausmastgrad. Als Muttertiere eignen sich angestammte Rassen mit ihren spezifischen Eigenschaften wie Gesundheit, Fruchtbarkeit und Milchleistung bestens. Bei der Wahl des Widders kommen ausgeprägte Fleischrassen zum Einsatz. Um das Potenzial dieser Lämmer ausnützen zu können, spielt die Fütterung eine Schlüsselrolle. Entscheidend ist die richtige Intensität mit passendem Verhältnis zwischen Energie und Protein. Unter Umständen lohnt sich in den letzten Wochen vor dem Verkauf die gezielte Ausmast mit einem Lämmermastfutter. Gerade bei Weidelämmern kann so in vielen Fällen die Taxierung verbessert werden.
Futterbänder im Kommen
Werden abgesetzte Lämmer in der Ausmast nach Geschlecht getrennt, kann von den besseren Mastleistungen unkastrierter Böcke profitiert werden. Erfahrungsgemäss ist aber vor allem in der Weidesaison der Energiebedarf bei solchen rein männlichen Gruppen höher und bedingt ein Nachfüttern. Zur Futtervorlage im Stall setzen sich Futterbänder immer mehr durch. Sie benötigen im Verhältnis zur Anzahl Fressplätze wenig Stallfläche und ermöglichen eine rationelle Fütterung. Zusammen mit einer frisch vorgelegten Ration werden so optimale Voraussetzungen für einen hohen Verzehr und gute Zunahmen geschaffen. Durch permanenten Zugang zu einem Laufhof und während der Vegetationsperiode zusätzlich zu einer Weide erfüllen auch Betriebe mit Stallfütterung die hohen Ansprüche der Schweizer Konsumenten.