Sauen für die Mastferkelproduktion sind nach dem Schweizer Zuchtprogramm eine Kreuzung aus Schweinen der Landrasse und Edelschweinen. Dies ergibt eine F1-Muttersau, welche viele abgesetzte Ferkel hervorbringt, woraus homogene Schlachtschweine resultieren. Bei der Ergänzungsfütterung können betriebseigene Produkte, wie Getreide, Corn-Cob-Mix (CCM) oder Körnermais eingesetzt werden. Richtiges Handling, korrekte Lagerung und die erforderliche Aufbereitung der Komponenten gewährleistet eine gute Verwertung und Wertschöpfung. Falsche Lagerung mindert die Produktequalität und kann beispielsweise zur Bildung von krankmachenden Keimen in der Schotte führen.
Auspacken und lagern
Welche Komponenten sollen auf dem Betrieb verwertet werden? Die Wahl des Produktes ist abhängig vom Angebot, vom Preis, der Lagerfähigkeit und den betriebsspezifischen Strukturen. Ist die Lagerkapazität gewährleistet? Ist ein Tank für Schotte mit Reinigungsmöglichkeiten vorhanden? Futtermittel aus der Lebensmittelindustrie sind beispielsweise Schotte, Permeate, Fett, Kartoffelschälbrei, Bierhefe, Biskuitresten und Food-Waste-Produkte. Die Aufbereitung ist bei vielen Produkten eine technische Herausforderung. Die Produkte sind teils noch in Plastik, Papier oder Folien verpackt, müssen zuerst entpackt und zerkleinert werden. Die Einsatzmenge ist je nach Produkt unterschiedlich. Die Einsatzmenge von Schotte beträgt bis zu 25 Prozent Anteil der Energie der gesamten Ration. CCModer Körnermais können bis zu 50 Prozent der Energie in der Ration decken. In Bezug auf die Preiswürdigkeit stellt sich die Frage, was womit verglichen wird? Vergleiche ich verschiedene Nebenprodukte miteinander oder vergleiche ich ein Nebenprodukt mit Alleinfutter? Die Produkte können beispielsweise auf Basis Energie oder Parität verglichen werden. Der Paritätspreis berücksichtigt nebst der Energie in MJ VES auch den Anteil Lysin des Produkts. In den meisten Produktevergleichen werden der Phosphorgehalt, mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Pufa) und nebst Lysin weitere Aminosäuren nicht in die Kostenberechnung miteinbezogen.
SWOT-Analyse Einzelkomponentenfütterung bei Schweinen | |
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Stärken: Komponetenwahl, Rohstoffpreise, Flexibilität, zusätzliche Wetschöpfung bei der Verarbeitung auf dem Hof, Regionalität/Swissness | Chancen: Regionale Zusammenarbeit, Unabhängigkeit, tiefere Transportkosten, Marktöffnung, Optimierung, Ackerbau |
Schwächen: Gebundenes Kapital (CCM), nötige Investitionen, Arbeitsaufwand, Ernte und Lagerkontrolle, Hygiene, Termingeschäfte | Gefahren: Rohstoffqualität, hohe Mechanisierung Verfügbarkeit der Rohstoffe, mangelende Produktekenntnis, Grenzöffnung, fehlende Flexibilität |
Verbrauch bestimmen
Auch der Komponentenverbrauch ist bei der Wahl des Nebenprodukts mit einzubeziehen. Ein Betrieb mit 200 Mastschweineplätzen benötigt bei einer Futteraufnahme von 30 MJ VES pro Tier täglich 285kg Maiskörnersilage. Die Entnahmehöhe beträgt bei einem Silo mit 4m Durchmesser 2,28cm. Pro Tag sollten bei einem Silo mit 4m Durchmesser mindestens 5cm Maiskörnersilage entnommen werden. Eine zu geringe Entnahme kann zu erhitzter, gärender Silage führen. Für eine rentable, erfolgreiche Schweinefütterung ist eine sorgfältige Planung mit Spezialisten aus der Fütterungstechnik und der Futtermittelindustrie unerlässlich.