Sauen für die Mastferkelproduktion sind nach dem Schweizer Zuchtprogramm eine Kreuzung aus Schweinen der Landrasse und Edelschweinen. Dies ergibt eine F1-Muttersau, welche viele abgesetzte Ferkel hervorbringt, woraus homogene Schlachtschweine resultieren.
Ziel 13,5 lebende Ferkel
Während der Trächtigkeit gewährleistet die bedarfsgerechte Fütterung der Sau einen ausgeglichenen Wurf mit hohen Geburtsgewichten der Ferkel. Ziel sind im Schnitt 13,5 lebend geborene Ferkel mit 1,6 kg Gewicht pro Ferkel. Eine schnelle Geburt zwischen drei und fünf Stunden ermöglicht einen optimalen Start ins Leben der zukünftigen Muttersau. Ist ein Ferkel nach der Geburt noch einen Moment über die Nabelschnur mit der Sau verbunden, kann es sich später besser orientieren. Das Ferkel findet das Gesäuge einfacher. Dies garantiert eine frühzeitige Kolostrumversorgung. Bereits unter der Muttersau sind die Ferkel anzufüttern. Hochverdauliche Komponenten im Starterfutter sowie eine säurehaltige Wühlerde trainiert den Ferkel die Futteraufnahme an. Dies ist das wichtigste Training für die Vorbereitung auf das Absetzen. Nicht zu vergessen ist der Zugang zu Frischwasser und die für die Ferkel richtige Temperatur in den Ferkelnestern.
Fresstraining lohnt sich
Die Ferkel werden beim Absetzen in einen warmen, trockenen Stall eingestallt. Dort wird frisches Futter angeboten. Für eine gute Buchtenordnung empfiehlt es sich, den erwünschten Kotbereich zu nässen. Bis zu diesem Zeitpunkt ernährten sich die Ferkel zu 80 Prozent von Muttermilch. Nun zeigt sich, ob das Fresstraining der Ferkel genügt. Nebst täglich frischem Futter sollten die Wassertränken täglich kontrolliert und gereinigt werden. Ausreichend Frischwasser ist das A und O. Mit einem Gewicht von 25 kg werden die zukünftigen Mutterschweine in den Aufzuchtstall umgestallt. Die männlichen Geschwister gehen weiter in die Mast.
Zunahme bremsen
Für die weiblichen Tiere beginnt nun die Aufzuchtphase. Mit speziellem Futter während der Aufzucht wird der Grundstein für die nächsten Muttersauen gelegt. Ziel ist es, eine Sau mit ausreichender Rückenspeckdicke (16 bis 18 mm) und Lebendtageszunahmen von 550 bis 600 g aufzuziehen. Fundament und Skelett müssen sich gut entwickeln können. Die Aufzuchtintensität beeinflusst die Fundamentsentwicklung und hat einen direkten Zusammenhang mit der Langlebigkeit der Sau. Notwendig ist ein Futter, welches die Gewichtszunahmen bremst. Dies ist beim heutigen genetischen Potential eine grosse Herausforderung. Kennzeichnend für ein Aufzuchtfutter sind eine erhöhte Mineralisierung mit Vitaminen und Spurenelementen, Getreide, Zuckerrübentrockenschnitzel und Sojaextraktionsschrot. Verglichen mit einem Mastschweinefutter enthält das Remontenaufzuchtfutter weniger Protein und mehr sättigende Fasern. So wachsen langlebige Muttersauen mit gesundem Fundament und starken Klauen heran. Mit einem Gewicht von 95 kg erfolgt die Feldprüfung und Selektion. Ob die Jungsau selbst aufgezogen oder zugekauft wird, hängt vom Ferkelproduktionsbetrieb ab. Wichtig ist, dass der Jungsau während der Aufzucht und der anschliessenden Eingliederung ideale Bedingungen geboten werden. Sie ist das zukünftige Kapital der Schweineproduktion.