Im Jahr 2021 erreichten gem. Proviande knapp 29 % die angestrebte Fettabdeckung 3 nicht. In den Sommermonaten ist der Anteil an ungedeckten Tieren höher als im Winter. Das ist kein Zufall, denn einer der vielen Einflussfaktoren der Fettabdeckung ist Hitzestress. Dieser hängt von der Umgebungstemperatur und Luftfeuchtigkeit ab. Bereits ab 24 °C und 65 % Luftfeuchtigkeit leiden die Tiere deutlich unter der Hitze.
Verschlechterte Rentabilität
Hitzestress zeigt sich durch eine reduzierte Futteraufnahme da durch die Verdauungsvorgänge viel Wärme erzeugt wird. Das verstärkte Schwitzen wirkt sich auf den höheren Wasserkonsum und die schnellere Atemfrequenz aus. Um sich abzukühlen, bleiben manche Tiere fast bewegungslos längere Zeit an Ort und Stelle stehen, da die Abkühlung im Stehen besser ist als im Liegen. Auch das Risiko für Pansenübersäuerung steigt, denn das Kraftfutter wird vollständig gefressen während zu wenig Grundfutter aufgenommen wird. Dadurch entzündet sich die Pansenschleimhaut. Infolge dessen haben Krankheitserreger ein leichtes Spiel in die Blutbahnen zu gelangen. Diese Punkte schaden nicht nur dem Tierwohl, sondern auch der Mastleistung. Hitzestress wirkt sich also direkt auf die Rentabilität der Mastmunis aus. Aus diesem Grund können in dieser Periode die Mastleistungen ebenfalls sinken.
Stallklima optimieren
Mit gezielten Massnahmen können Hitzestress und seine Folgen reduziert werden. Dazu gehört in jedem Fall ein optimiertes Stallklima. Mittels Grossraumventilatoren und offenen Ställen wird eine gute Luftzirkulation sichergestellt. Wenn möglich sollten Fenster oder Teile fester Wände während den Sommermonaten entfernt werden. Beim Einsatz von Wasser sind Vernebelungsanlagen zur Abkühlung der Stallluft empfohlen. Auf Sprinklersysteme die zu nassen Tieren führen, sollte verzichtet werden.
Wasser ‒ das wichtigste Futtermittel
Wasser hat im Körper sehr wichtige Aufgaben. Es dient als Lösungs- und Transportmittel, der Aufrechterhaltung des Zelldrucks und der Wärmeregulation. Vor allem im Sommer spielt die Wärmeregulation eine zentrale Rolle. Durch das Schwitzen wird verhindert, dass die Körpertemperatur ansteigt. Denn der Schweiss verdunstet auf der Haut und kühlt sie ab. Damit die Mastmunis ihren Flüssigkeitsbedarf decken können, sind nicht nur saubere Tränkebecken wichtig, sondern auch die Wassernachflussmenge entscheidend. Empfohlen sind mindestens 15 Liter pro Minute.
Die Ration muss kühl bleiben
Neben dem Stallklima gilt der Fütterung ein spezielles Augenmerk. Denn gerade Mischrationen mit hohem Maisanteil neigen schnell zu Erwärmung. Eine TMR gilt als erwärmt, wenn ihre Temperatur 2 °C über der Umgebungstemperatur liegt. Solche Rationen werden schlechter gefressen, sind weniger verdaulich und es entstehen Energieverluste. Nach Möglichkeit sollte für jede Fütterung die TMR Mischung frisch zubereitet werden. Ist dies nicht möglich, kann mit dem Einsatz von 8052 TMR Cool das Problem der Nacherwärmung stark reduziert werden. Das säurehaltige, nicht korrosive Pulver sorgt dafür, dass die Mischung frisch bleibt und gerne gefressen wird.
Fütterungstipps bei Hitzestress:
- Häufiges Nachschieben der Ration
- Warme Krippenresten entfernen und weniger Futter vorlegen
- Temporär Energiedichte der Ration durch mehr Ergänzungsfutter steigern
- Mineralfutter- und Viehsalzgabe um mind. 20 % erhöhen
- Zusätzlich Pansenpuffer 2570 Antacid Freeze einsetzen
- Tränkestellen sauber halten und, wenn nötig deren Anzahl erhöhen
- Hauptfütterungszeiten auf kühlere Tagesstunden verschieben
Hefe – jetzt erst recht
Seit über 20 Jahren setzt melior im Mischfutter fermentierte Hefe von Diamond V® ein. Durch ihre positive Beeinflussung des Pansenmilieus wird die Futteraufnahme erhöht, die Faser- und Stärkeverdauung verbessert und das Risiko für Pansenübersäuerung reduziert. Vorteile also, die während der heissen Jahreszeit den entscheidenden Unterschied in der Fettabdeckung ausmachen können.