Wer Milchschafe hält, weiss um ihre hohen Ansprüche an Haltung und Fütterung. Helle, saubere Ställe mit guter Luftqualität und eine hohe, ausgeglichene Nährstoffaufnahme sind zentral für Leistung und Gesundheit. Das Bild des äusserst genügsamen Schafes ist in der Milchproduktion also mit Vorsicht zu geniessen.
Protein optimieren
Versuche mit Milchschafherden bestätigten wiederholt den engen Zusammenhang zwischen Ernährung und Milchleistung. Vereinfacht gesagt gilt es, die Energie- und Eiweisszufuhr zu maximieren, die Strukturversorgung dagegen auf ein wiederkäuergerechtes Minimum zu reduzieren. Beim Protein sollte aber nicht einfach von einem Maximum, sondern eher von einem Optimum gesprochen werden. Wird nämlich im Verhältnis zur Energie zu viel Eiweiss gefüttert, muss das Schaf den Überschuss in der Leber in Harnstoff umwandeln um ihn anschliessend ausscheiden zu können. Dieser Vorgang darf nicht höher sein als nötig, da er wertvolle Energie verbraucht und eine Belastung für Körper und Umwelt darstellt. Aus diesem Grund gelten 50 mg Harnstoff pro 100 ml Milch als Obergrenze für Milchschafe.
Planen, beobachten und kontrollieren
Nebst dem Harnstoff erlaubt auch der Fettgehalt Rückschlüsse auf die Fütterung. Die Milchgehalte sollten deshalb monatlich überprüft werden. Weitere wichtige Punkte zur Planung und Kontrolle der Fütterung sind:
- Gehaltsanalyse der wichtigsten Futtermittel
- Phasen- und leistungsbezogener Futterplan
- Regelmässige Kontrolle der Mischrationen (Mischgenauigkeit, Struktur, etc.)
- Beobachtung von Futteraufnahme und Tierverhalten (Krippenreste, Wiederkäuschläge, Unruhen im Stall, etc.)
Unsere Spezialisten und Verkaufsberater stehen Ihnen gerne mit Rat und Tat im Stall zur Verfügung. Kontaktieren Sie unverbindlich Ihre regionale melior-Ansprechperson. Wir freuen uns auf interessante Gespräche.