An Hitzetagen, d.h. ab 24 °C und 70 % Luftfeuchtigkeit, ist bei Milchkühen mit einem Verzehrsrückgang von bis zu 2 kg TS und 3–5 kg weniger Milch pro Kuh und Tag zu rechnen. Längerfristig leiden zudem Fruchtbarkeit und Immunsystem unter den Folgen warmer Perioden. Schlechte Brunstsymptome oder hohe Zellzahlen sind typische Zeichen dafür.
Hitzestress wird einerseits mit baulichen Massnahmen Schattenplätze, Ventilatoren, Sprinkleranlagen oder Windschutznetzen anstelle von festen Wänden vermindert. Andererseits lässt sich auch über die Fütterung einiges bewirken. Den besonders die für Wiederkäuer wichtige, strukturierte Rohfaser und das Protein erzeugen bei der Verdauung viel Wärme im Körper und werden deshalb von hitzegestressten Tieren reduziert aufgenommen. Bleibt die Menge an Ergänzungsfutter gleichzeitig unverändert, steigt das Risiko einer Pansenübersäuerung.
Fütterungstipps bei Hitzestress
- Wasserversorgung sicherstellen; möglichst offene Tränkebecken
- Durch häufigere Futtervorlage Verzehr anregen.
- Weidegang auf kühlere Tageszeiten und Nacht beschränken.
- TMR täglich frisch machen und bei Erwärmungsrisiko 8052 TMR Cool anwenden.
- Strukturwirksame Rohfaser von hoher Qualität verabreichen.
- Stärkereiche Ergänzungsfutter mit hoher Energiedichte und allenfalls pansenstabilem Fett bevorzugen.
- Proteinkonzentrate mit viel Bypass-Eiweiss einsetzen.
- Bei Azidosegefahr: Ergänzungs- oder Mineralfutter / Antacid mit Puffersubstanzen einsetzen.
- In der Startphase gezielt Ketose vorbeugen.
- Mineralfutter um mind. 10 % erhöhen. Die enthaltenen antioxydativen Substanzen Vit. E, ß-Carotin und organisch gebundene Spurenelementen unterstützen das Immunsystem (PhysiO® GOLD Mineralstoffe).
- Viehsalz um 20–25 % erhöhen.
- Faser- und Proteinverdauung durch Produkte mit Diamond® XP Naturhefe und Diamond® S Ammoniakbinder verbessern.